Aktuelles*

Während unserer diesjährigen Israelreise hatten wir das besondere Glück einer persönlichen Begegnung mit der israelitischen Organisation “Breaking the silence”. Nachdem wir auf der Fahrt vom Negev über die Westbank in Hebron Station gemacht hatten – die einzige palästinensische Stadt im israelisch besetzten Westjordanland, in der israelische Siedler leben – hatte unser jüdischer Guide für uns in Jerusalem eine Begegnung mit einem ehemaligen israelischen Soldaten von “Breaking the silence” organisiert. Er schilderte uns seinen Einsatz in Hebron und wie er dazu gekommen war, auch andere Soldaten dazu zu bewegen, in Interviews die Doktrin und innere Kriegslogik ihres militärischen Einsatz gegen die Palästinenser anonym zu veröffentlichen. Ein ungeheuer mutiger israelischer Beitrag zum Frieden – wie wir erfahren konnten. Selbstverständlich wird eine solche kritische Stimme nicht gerne von denen gehört, die derzeit in Israel die politischen Machthaber sind – doch entscheidend ist, dass dies auch eine jüdische Stimme ist. Ist uns also an einer differenzierteren Wahrnehmung der heutigen Situation in Israel gelegen, so müssen wir uns dafür einsetzen, dass solch eine Stimme nicht mundtot gemacht wird.
Deswegen protestieren wir gegen die undemokratische Entscheidung des Kölner Oberbürgermeisters die Ausstellung “Breaking the silence” in der Kölner VHS zu untersagen. Ebensowenig können wir christliche Stimmen verstehen, die diese Entscheidung des Kölner OB befürworten mit dem Hinweis auf evt.provozierten Antisemitismus. Es gilt unterschiedliche jüdische Stimmen zu Wort kommen zu lassen!