Der erste Tag am See Genesareth
Besuch an den Dan und Banjasquellen, bei den Drusen und im Golan
Vom Eise befreit: mit Macht bricht der Fruehling sich Bahn,
tosende Wasserfaelle spuelen den Winter hinaus,
ueppige Vegetation singt das Lied von der ewigen Wiederkehr des Lebens –
ein Land, wo Milch und Honig fliesst – versprochen, zugesagt
einem kleinen Wuestenvolk vom Gott der Vaeter.
Doch die Jungen haben vergessen, dass Verheissung
auch Verpflichtung und Auftrag meint.
Blutige Eroberungsgeschichten, Bruderzwist und Goetzenbilder zeugen vom Irrglauben,
dass der Mensch Gott zur Chiffre machen koenne fuer seine eigenen Interessen.
Caesarea Philippi: der Augustustempel vor der Pangrotte – einmal heilig, immer heilig
– wem bauen wir einen Tempel?
Trauen wir Jesus zu, dass er in uns wohnen will, uns zum Tempel machen will?
Fuer wen halten mich die Leute, fragt Jesus seine Juenger und fuer wen haltet ihr mich?
Fuer wen halte ich Jesus?
Setze ich ihn zur Chiffre ein fuer meine Interessen oder
lasse ich mein Leben von seinen Fragen und Perspektiven durchkreuzen?
Die Grenzen im Golan legen Zeugnis ab vom ungeheuren Sicherheitsbeduerfnis Israels.
Wen muss ich zu meinem Feind erklaeren und auf Distanz halten, damit ich mich selbst als Gegenbild erfinden kann?
Oder gelingt es mir, los zu lassen, den leeren Raum schaetzen zu lernen
ebenso wie das Angesicht meinen Gegenuebers?