Geboren vor 200 Jahren, sah die Fabrikantentochter Clara Fey das Elend ihrer Zeit und zog Konsequenzen
Von Pfr. Christoph Stender und Michael Lejeune
Am 11. April 2015 jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag von Clara Fey, die als Tochter der wohlhabenden Fabrikantenfamilie Fey 1815 in der Bendelstraße das Licht der Welt erblickte. Mit ihrer Familie lebte Clara von klein auf in der Gemeinde St. Paul nahe dem Aachener Dom.
Clara schaute aus der Perspektive einer bessergestellten Persönlichkeit auf das Leben in ihrer Stadt. Ihre Mutter lehrte sie aber schon in [...] weiterlesen
Aachener Ordensfrau war eine unkonventionelle Sozialkämpferin in der Industrialisierung. Freundinnen waren Pauline von Mallinckrodt und Franziska Schervier.
Von Christoph Stender und Michael Lejeune
Aachen. Berlin, Alexanderplatz, eine Schwester in Ordenskleid mit Schleier fährt auf einer Rolltreppe. Oben angekommen spürt sie eine Person neben sich. In dem Augenblick, in dem sie sich zur Seite dreht, kommentiert die nun neben ihr stehende junge Frau mit Piercings im Gesicht, Tattoos am Hals und knallgrünen Haaren: „Wir beide sind schon schräg drauf, nicht [...] weiterlesen
Clara Fey und ihre Gemeinschaft der „Schwestern vom armen Kind Jesus“
7. und letzter Teil
Letzte Daten: Am 8. Mai 1894 starb Mutter Clara in Simpelfeld (NL). Lebensdauer 79 Jahre, davon verbrachte sie 50 Jahre in der von ihr gegründeten Kongregation und von diesen war sie 44 Jahre Generaloberin. Mit dem 1872 beginnenden Kulturkampf (Heft Nr. 13, 2012) beugte sich Clara 1878 ihrer Zwangsausweisung und ging endgültig vom Mutterhaus in der Jakobstraße weg über die Grenze nach Simpelveld. Hier agierte seit ihrer Ankunft die Zentrale der später auf drei Kontinenten [...] weiterlesen
Clara Fey ist längst als Ordensgründerin eine anerkannte Persönlichkeit, über Aachen hinaus. Sie hat mit der von ihr, aus ihrem Glauben heraus gegründeten Gemeinschaft, ihre Idee verwirklicht, Kindern die am Rande der Gesellschaft leben eine Mitte zu geben. Aber eine Herausforderung kam und kommt bis heute immer neu auf die Gemeinschaft zu: Das wirtschaftliche Überleben. Das gerade die Ärmsten der Armen materiell nichts hatten, war ja auch ein Grund, warum Clara sich ihrer annahm. Mit Gründung der Gemeinschaft war die Ökonomie Dauerthema. Dankbar wurden Spenden aus der [...] weiterlesen
Clara Fey und ihre Gemeinschaft der „Schwestern vom armen Kind Jesus"
Clara Fey, in wohlbehüteter Umgebung als Fabrikantentochter groß geworden, war selbst noch ein Kind, als sie fast täglich mit dieser anderen Realität in ihrer Heimatstadt Aachen konfrontiert wurde, diese ihr noch fremde Realität, arm, heimatlos und dreckig zu sein. Keine 500 Meter von ihrem schönen Zuhause entfernt vegetierten gleichaltrige Kinder im Dreck der Straße vor sich hin. Diese „Schmuddelkinder“ nutzten den Wohlhabenden der damaligen Gesellschaft nur als „Brennholz“ ihrer aufstrebenden [...] weiterlesen
Clara Fey und ihre Gemeinschaft der „Schwestern vom armen Kind Jesus"
Die soziale Not weiter klar im Blick, war im Mai 1869 der entscheidende Schritt getan: die Gründung der Gemeinschaft der „Schwestern vom armen Kind Jesus“ in Aachen mit päpstlichem Segen. Das „Kloster Modell“ vom Glauben getragen, ehelos - also ungebunden zu leben, gehorsam – also dem eigenen Versprechen verpflichtet zu leben, arm – also nicht vom Besitz defi niert zu leben, kam an, weckte Interesse. Der Grund dafür war einerseits der beißenden sozialen Not, besonders spürbar in den [...] weiterlesen