mentorat aachenMentorat für Lehramtsstudierende der Katholischen Theologie an der RWTH Aachen

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Neuigkeiten und Ankündigungen rund um das Mentorat Aachen.

12. Dezember

Zurückgegriffen auf gestern, Samstag:
Zugegeben, die Sprache dieser Liedstrophe, Michael Denis hat sie 1774 veröffentlicht, entsprich nicht unserem heutigen Sprachgefühl! Aber gerade darin liegt auch eine Herausforderung, dem Empfinden heute nachzuspüren, das die Menschen vor über 240 Jahren in ihren Worten haben zum Ausdruck bringen wollen. Und es geht auch noch einen Schritt weiter: Denn es geht nicht nur darum, der Intention der Worte vergangener Jahrhunderte nachzuspüren, sondern auch zu fragen, ob wir nicht mit diesem Nachspüren vielleicht auf der eigenen Hoffnungsspur angekommen sind?

Das klingt kompliziert, „alten“ Worten nachspüren, um sich eigenen aktuellen Hoffnungen anzunähern. Uns verbindet mit den Christinnen und Christen, die vor uns gelebt haben eine gemeinsame Hoffnung, da an alle Generationen nach Christus in gleichbedeutender Weise die Botschaft gesandt ist von der Ankunft Christi in unserer zerbrechlichen Welt und unserem eigenen vergänglichem Leben.

Ein Blick in die Begriffe 3. Str. des Liedes: „Tauet Himmel den Gerechten…“ lässt die unterschwellige Freude spüren, aus der heraus der Texter seine Wortwahl getroffen hat: Die Freude an der Menschwerdung Gottes in „unsres Fleisches Hülle“.

„Und in unsres Fleisches Hülle
kommt zur Welt des Vaters Sohn.
Leben, Licht und Gnadenfülle
bringt er uns vom Himmelsthron.
Erde, jauchze auf in Wonne bei dem Strahl der neuen Sonne;
bald erfüllet ist die Zeit,
macht ihm euer Herz bereit!“
(3. Strophe des Liedes „Tauet Himmel den Gerechten…“, Gotteslob Nr.828)

Mit der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus ist aber untrennbar auch die Freude am eigenen Mensch sein verbunden, und die Freude am anderen Menschen. Das da sein des Anderen ermöglicht das du, und lässt mich erkenn als ich. Gott macht sich für uns zum Du und wertet mein ich auf über alle Abgründe hinweg. Grund zur Freude, heute besonders am 3. Adventsonntag, besonders hervorgehoben als Tag der Vorfreude, „Gaudete“, freue dich.

Der Liedermacher Hermann van Veen (kein alter Hut) gibt seiner Freude am Menschen Ausdruck mit eigener Wortwahl und Stimme (Stimmung).
Hör doch mal rein: ´